Unabhängig von Schulform oder Jahrgangsstufe dürfte jeder Schüler/ jede Schülerin bzw. Eltern mit Kinder im schulpflichtigen Alter festgestellt haben, dass die äußeren Rahmenbedingungen an ‚Essener‘ Schulen alles andere als ideal sind.
Das fängt an bei den zum Teil mehr als maroden Schulgebäuden und Sportstätten, die erst dann saniert oder erneuert werden, wenn ein Schulbetrieb aus Sicherheitsgründen nicht mehr möglich ist. Viele Gebäude aus den 60er und 70er Jahren wurden nie saniert oder den veränderten Notwendigkeiten (z.B. Übermittagsbetreuung) angepasst. So stehen auf etlichen Schulhöfen immer noch die Container, die vor mehr als 50 Jahren als Interimslösungen angeschafft wurden, um die geburtenstarken Jahrgänge unterrichten zu können. Zu praktisch für die Stadtverwaltung, die die Container weiterhin stehen lässt, obwohl diese bereits von 30 Jahren abgeschrieben waren und den pädagogischen und energetischen Standards nicht im Geringsten genügen. Das in den meisten Schulen ‚Asbest‘ als feuerhemmender Baustoff verbaut wurde, ist dabei kaum der Erwähnung wert; wenn nicht gerade diese Stoffe bei Sanierungsarbeiten frei gesetzt werden. So müssen nun neunzehn Klassen der Gesamtschule ‚Bockmühle‘ in einem Provisorium, dem Gebäude der ehemaligen Adelkampschule, unterrichtet werden. „Zumutbar!“ müsste man annehmen, wenn nicht die Rahmenbedingungen so ungünstig wären, dass ein geordneter Unterricht dort kaum möglich ist. Zudem dürfen die Schülerinnen und Schüler nun noch ein weiteres Jahr ihre „neue Heimat“ genießen, weil, wer hätte das ahnen können?, die Asbestsanierung nun nicht nur Kosten sondern auch Zeit verschlingt. Dabei ist vielfach der Handlungsbedarf bereits seit Jahren bekannt. Doch immer wieder wurde mit dem Verweis auf die Haushalssituation eine Sanierung oder der Neubau von Schulen aufgeschoben. Auch in dem neuen Haushaltsentwurf sind keine Mittel, die über die oben bereits erwähnten unumgänglichen Maßnahmen hinausgehen, vorgesehen. Aber keine Sorge! Wir bekommen ja einen wesentlich günstigeren Messeumbau, der Essen wieder zu einen attraktiven Messestandort macht! Nur zu dumm, dass der Umbau der Messe in der Zukunft erst recht keinen Spielraum für den Neubau oder die Sanierung von öffentlichen Gebäuden zulässt. Es sei hier noch erwähnt, dass die Messe im Finanzhaushalt der Stadt „Essen“ lediglich als Verlust auftaucht, weil sie über ein „Cross Border Leasing Model“ finanziert wird. Wenn es den entscheidenden Personen im Rat der Stadt Essen schon nicht um die Situation der Schülerinnen und Schüler in Essen geht, so müsste ihnen doch klar sein, dass der Wertverlust der öffentlichen Gebäuden, sich erheblich negativ auf den Haushalt auswirkt. Der Neubau einer Schule hingegen kann nicht nur mit Fremdmittel (Förder- und Strukturmittel) finanziert werde, er findet sich auch zu 100% auf der ‚Haben‘ Seite wieder.
Es gäbe da noch so viel mehr zu berichten, doch das soll es für heute gewesen sein.
Frank