*Titelbild “Bild” Ausschnitt über Zustände an Essener Schulen – Wollte auch mal reißerisch sein ;) *
Gerade ist es wieder so weit und der ‚Run‘ auf die begehrten Schulplätze beginnt. Eltern versuchen, ihre Kinder an ausgewählte Grundschulen und weiterführenden Schulen anzumelden. Je nach Standort, Konzeption und Beliebtheit sind die Schulen in der Lage, zu selektieren. So ist können sich Eltern glücklich schätzen, wenn sie ihr Kind an der präferierten Schule anmelden können. „Glücklich sind auch die Kinder, die im Essener-Süden wohnen!“ – doch weit gefehlt. Im Essener-Süden gibt es inzwischen neben der Realschule ‚Kettwig‘ und der auslaufenden Gesamtschule ‚Süd‘ kein Angebot für den mittleren Bildungsweg. Somit bleibt den Eltern von SchülerInnen ohne gymnasiale Empfehlung oft nichts anderes übrig, als ihre Kinder quer durch die Stadt oder auf eine Privatschule zu schicken. Auch die Hauptschulen im Essener-Norden sterben aus, weil sie zu „Resteschulen“ verkommen sind. Das ist nicht despektierlich gegen die Schülerschaft gemeint, denn Diese bräuchte wesentlich mehr Unterstützung und alle erdenkliche Ressourcen. Auch das Kollegium leistet vielfach hervorragende Arbeit. Doch alleine ein so ‚attraktives‘ Schulgebäude, wie die HS-Wächtlerstraße, direkt an der A40 gelegen und in einem stark sanierungsbedürftigem Zustand, ist eine Zumutung für Schüler und Lehrer.
Man möchte meinen, dass eine ‚Großstadt‘, wie Essen eine Schulentwicklungsplan im Schreibtisch hat, der alle Schulformen und –Standorte berücksichtigt. Doch weit gefehlt! Obwohl der Schulausschuss den zuständigen Dezernenten ‚Herrn Renzel‘ bereits im Herbst 2013 damit beauftragt hatte, einen Schulentwicklungsplan vorzulegen, gibt es auch ein Jahr später noch keine zukunftsorientierte Planung. Nach Aussagen von ‚Herrn Renzel‘ sei die Erstellung eines Schulentwicklungsplans viel zu teuer und uneffektiv. So hilft man sich in Essen lieber mit spontanen Maßnahmen, wie Containerlösungen auf Schulhöfen. Nur zu dumm, dass jetzt noch die Inklusion und die neue Schulgrößenverordnung dazwischen gekommen ist. Auch die demografische Entwicklung verläuft leider nicht so, wie geplant und nun kommen auch noch Flüchtlingskinder.
Der klägliche Versuch der Verwaltung, den Elternwunsch nach einem weiterführenden Schulangeboten abzufragen ist an der dilettantischen Ausführung gescheitert. So weigerte sich beispielsweise eine komplette Grundschule, die Fragbögen an die Eltern weiter zu reichen, da die meisten Eltern Migrationshintergrund hatten und mit den Fragestellungen schlichtweg überfordert gewesen wären. In einer anderen Grundschule weigerten sich die Eltern geschlossen den Fragebogen auszufüllen, weil Fragen nach der Einkommens- und Familiensituation nun mal nicht in einen solchen Fragebogen gehören. Nur zwei Beispiele, die mir bekannt sind; es gibt sicherlich aber etliche. So hat die Verwaltung es geschafft, vier Seiten Müll zu produzieren ohne, dass sie valide Daten bekommen hat.Beispielseite Fragebogen
Ach ja, eine Inklusionskonzept gibt es. Förderschulen schließen und die SchülerInnen mit Förderbedarf zukünftig an Regelschulen unterrichten! Auch, wenn man weder Differenzierungs- und Therapieräume hat und oder gar sonderpädagogisches Personal. Es gibt auch noch einen tollen Flyer und eine Inklusionsforum, das immer in der Schulferien stattfindet, damit man auch sicherstellt, dass je keine Personen mit Fachkompetenz anwesend sind.
Es gäbe da noch so viel mehr zu berichten, doch das soll es für heute gewesen sein.
Frank