Pressemitteilung 014/12: Inklusion in Essen - Essener PIRATEN gegen die Schulentwicklungspläne im Förderschulbereich der Stadt Essen

Nach Auffassung der Essener PIRATEN ist der Teilplan zur Schulentwicklung im
Förderschulbereich, über den am 14. November im Schulausschuss beraten wurde,
nicht geeignet, eine inklusive Beschulung von Schülerinnen und Schülern mit
Behinderungen an Regelschulen sicherzustellen. Ohne, dass ein regionaler
Inklusionsplan erstellt wurde, sollen Förderschulen auslaufen bzw. Dependenzen
anderer Förderschulen werden. Die Entscheidung, die zur Auflösung der drei
Förderschulen gefällt wurde, wurde ohne Beteiligung der betroffenen Systeme rein
nach Schülerzahlen gefällt. Für uns ist es bedauerlich, dass Faktoren, wie die Qualität
der pädagogischen Arbeit, der Standort, der Konzepte und Netzwerke in dem Entwurf
keine Berücksichtigung findet. So hat die Ruhrtalschule z.B. in den vergangenen Jahren
steigende Schülerzahlen und deckt einen großen Bereich des Essener Südens ab. Nach
Vorstellung des Bildungsreferenten Herrn P. Renzel, soll zukünftig zwar ein solcher
Inklusionsplan entwickelt werden, doch durch diesen kurzsichtigen Schritt des
Schulverwaltungsamtes wird verhindert, dass das Wissen und die Erfahrung, welche
durch die jahrelange Förderung von Schülerinnen und Schülern mit
sonderpädagogischen Förderbedarf gesammelt wurde, einem zukunftsorientiertem
Inklusionsplan zur Verfügung stehen. Durch Entscheidungen, die von fiskalem Interesse
geprägt sind, ist zu befürchten, dass sonderpädagogische Standards auf der Strecke
bleiben und gegen Schüler- und Elternwunsch gehandelt wird. Wir sind generell für
Inklusion in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens, aber nach unserem
Verständnis ist Inklusion ein sensibler Prozess, der nur durch Einbindung aller
Beteiligten planvoll und aussichtsvoll gelingen kann.

Wir fordern die Einbeziehung aller betroffenen Schüler und Eltern in eine sachliche und
ideologiefrei geführte Diskussion. Die Entscheidungen zur inklusiven Schule wurden
bisher von Politikern, Bildungsexperten, Sprechern von Verbänden und einzelnen sehr
engagierten Eltern diskutiert und dann getroffen. Die Mehrzahl der Betroffenen blieb
dabei außen vor. (Auszug des Wahlprogramms der Piraten in NRW)

http://ris.essen.de/tops.do?tid=MiyHczCWt8Ur6Xj6Nf-MGJ

Ansprechparter: Frank Hoeschen