Die Piratenpartei Essen kritisiert die geplante Schließung der Polizeiwache Borbeck während der Nachtstunden und am Sonntag.
“Künftig sollen in der Polizeiinspektion Nord alle Einsätze durch die Hauptwache in der Malinckrodtstraße Altenessen abgedeckt werden. Hierdurch wird die Eintreffzeit der Polizei bei Einsätzen in den Nordstadtteilen deutlich verlängert und die Sicherheit in den Essener Randlagen deutlich verschlechtert. Wir fordern, dem stetigen Personalschwund bei der Polizei durch Pensionierungen endlich angemessene Einstellungszahlen entgegenzustellen.
“Wichtig für uns ist, wie sich die Einsatz-Reaktionszeit, also die Zeit, die die Polizei vom Notruf bis zum Eintreffen am Einsatzort benötigt, verändern wird durch diese Umstrukturierung. Deshalb fordern wir auf hierzu monatlich die Öffentlichkeit in den Medien zu informieren.” so Reinhold Walden Listenplatz 1 für die Bezirksvertretung im Stadtbezirk 3.
Die Hauptwache der Polizeiinspektion Nord in der Altenessen ist von der Borbecker Wache 7 Kilometer entfernt. Da im Zuständigkeitsbereich dieser Wache jedoch auch andere Gebiete liegen kann es bei Belastungsspitzen dazu kommen, dass Streifenwagen Einsatzfahrten von über 12 Kilometern zurücklegen müssen, um dann die nördlichen Stadtteile Essens zu erreichen.
Den Anforderungen an eine einsatzfähige und am Bürger orientierte Polizei kann dies nicht entsprechen. Daher fordern die Piraten Essen die Aufrechterhaltung einer dezentralen Wachstruktur in allen Essener Polizeiinspektionen.
Die Polizei ist aus Sicht der Piratenpartei Essen eines der wichtigsten Exekutivorgane. Sie ist die direkte, ausführende Kraft des staatlichen Gewaltmonopols und soll die öffentliche Sicherheit und Ordnung gewährleisten. Dies ist eine hochgradig verantwortungsvolle und anspruchsvolle Aufgabe.
Die Piraten sehen dies mittelfristig gefährdet bei Betrachtung der in den nächsten Jahren pensionsbedingt stark sinkenden Mitarbeiterzahl der Polizei
NRW. Es werden in den nächsten Jahren bis zu 2000 Beamte in NRW jährlich pensioniert und lediglich 1500 Kommissar Anwärter zur Ausbildung zugelassen.
“Wir fordern die Polizeipräsidentin auf, sich für Einstellungszahlen bei der Polizei NRW einzusetzen, die die Pensionierungswelle in den nächsten Jahren
zumindest ausgleicht. Dem Auflösen von wohnortnahen Anlaufstellen, um so mehr Polizisten auf die Streife zu schicken, stehen wir sehr kritisch gegenüber.” so Kai Hemsteeg ordnungspolitischer Sprecher.